Das Experimentieren rund um das hochzeitliche Kuchenbuffet geht in die dritte Runde! Und während ich so vor mich hinprobiere, stoße ich auf die 7 goldenen Regeln gegen Kuchendesaster von Backqueen Jeanny. Äh, wie? Beim Backen kann auch mal was schiefgehen?! Die Tipps bringen mich leicht stark aus dem Konzept. Rumexperimentieren ist so gar nicht sinnvoll? Wie gesagt, backe ich – gefühlt – schon von Geburt an. Und das ganz große Desaster hat es eigentlich noch nicht gegeben. Trotz meiner Stärke, mich nicht immer so genau an Rezeptvorgaben zu halten. Vielleicht liegt es an meiner Vorliebe für gelingsichere Rezepte?
Zum Glück mag ich meine Familie keine fancy Torten oder aufwändige Sahne- und Buttercremes. Solange etwas Bodenständiges, Fruchtiges auf den Tisch kommt, ist es in Nullkommanichts verputzt. So ersetze ich fröhlich die angegebene Menge an Sahne durch Joghurt (1,5 % Fett ;-)) und Magerquark (0,2 % Fett, yeah!). Da die Konsistenz von Sahne natürlich eine andere ist, füge ich noch ein bisschen Gelantine hinzu, damit die Füllung der Torte auch wirklich fest wird. Und dabei habe ich keine Ahnung von chemischen Vorgängen! Nicht mal einen Bezug zum Chemieunterricht konnte ich aufbauen, dann ist mir sogar Physik lieber gewesen…
Zurück zum Thema. Ja, das eine oder andere Mal war das Gebackene nicht perfekt, z. B. als ich im Eifer des Gefechts die geschmolzene Butter in der Mikrowelle vergessen habe. ;-) Aber man nehme einfach Dr. Oetker! Keine Werbung Kein Witz, wirklich! Denn am liebsten halte ich mich so pi mal Daumen an die Rezepte von Dr. Oetker. Da weiß ich: immer weniger Zucker und das Ganze fluppt.
Also, probieren geht über studieren. Am Beispiel der geplanten Hochzeitstorte, diesmal in einer etwas fruchtigeren Version…. Meine einzige Vorstellung: es soll in etwa so schmecken, wie die Erdbeertorte aus dem Mc Café und schick aussehen. Sehr präzise Rezeptvorgabe, ne?! Erstens Biskuitboden. Die meisten Biskuitböden schmecken mir zu ei-lastig. Und irgendwie pappig. Ein bisschen Butter im Teig könnte abhelfen. Also nehme ich 2/3 dieses Rezepts als Grundteig. Klingt gut. Zweitens die Creme. Fluffig und leicht nach Zitrone soll sie schmecken. Also erfinde ich pi mal Daumen eine Zusammensetzung und es ist der Knaller! Ich könnt mich reinlegen! Eine kleine Menge an Sahne sorgt für die fluffige Konsistenz, vielleicht verzichte ich beim nächsten Versuch ganz darauf, mal ausprobieren… Und drittens die Erdbeeren. Da die Erdbeersaison in unserer Region erst beginnt, sind die Beeren noch mäßig lecker und dienen eher zur Dekoration. Aber sobald sie auf den lokalen Feldern in der Sonne reifen, gibt es die volle Fruchtdröhnung. Ganz bestimmt!
Also: Erdbeer-Zitronen-Torte
Nach diesem Rezept vorgehen. Wie gesagt, die Menge reicht für zwei kleine Böden, die Creme für vier. Einen Tortenring um den untersten Boden stellen, dabei etwa einen Zentimeter Platz zwischen Tortenboden und -ring lassen. Die leicht gelierte Zitronencreme einfüllen und abwechselnd mit den Biskuitböden schichten. Den Abschluss bildet diesmal die Creme. Kühl stellen bis die Zitronencreme komplett geliert ist. Erdbeeren waschen, trocken tupfen, in Scheiben schneiden und auf die Torte legen. Möglichst sofort servieren.
Und ich muss euch sagen: eine wirklich fancy Version! Die grünen Erdbeerblätter aus dem Tortenstück herauspuhlen – also bitte! Natürlich isst das Auge mit! Die Optik ist mir wirklich wichtig, aber der Geschmack überwiegt meist doch. So ist mein heutiges Fazit: Schuster bleib bei deinen Leisten! Ich bleib bei lecker und überlasse den Profis schön und … Geschmackssache ;-) Eine Foodbloggerkariere ist wohl nicht meins :-) Es sei denn, ihr möchtet weiterhin Venedig sehen und sterben-Rezepte, die nicht allzu perfekt aussehen?!
Juli
Nachtrag: Fast hätte ich es vergessen. Die Torte auch hier einfach mit Muffins o. ä. ergänzen und der Kaffeetisch, z. B. zum Muttertag (ja, BALD ist Muttertag!), ist komplett. Die Schokomuffins sind nach diesem Rezept gebacken, nur in der Mini-Version mit etwas kürzerer Backzeit und 80g Zucker.